Zwischen Himmel und Hölle – mein heutiges Leben mit Morbus Crohn

Mädchen

Im Artikel „Meine Geschichte“ habe ich euch ausführlich beschrieben, wie es mir nach der Diagnose ‚Morbus Crohn‘ ergangen ist. Mittlerweile sind 5 Jahre vergangen und ich habt mich oft gefragt wie es mir heute geht und ob ich mein Studium fortsetzen konnte. Auf diese Frage möchte ich heute gerne eingehen:

Die gute Nachricht zuerst – Ja ich habe mein Studium vor über einem Jahr fortsetzen können und stehe nun kurz vor meinem Abschluss. Das ist auch der Grund warum ich momentan etwas seltener zum Schreiben komme. Es war ein langer und schwerer Weg, aber das Durchhalten hat sich ausgezahlt. Ich bin sehr glücklich und dankbar für alle Menschen, die an mich geglaubt haben!

Mittlerweile bin ich mit meinem Freund in unsere erste gemeinsame Wohnung gezogen und bin glücklicher als je zuvor. Er gibt mir nicht das Gefühl ‚anders‘ zu sein, ich fühle mich fast gesund. Und wenn es mir doch einmal schlechter geht, bringt er mich immer wieder zum Lachen.

Vor 2 Wochen habe ich auch endlich wieder angefangen Volleyball zu spielen und bin erleichtert, dass meine Gelenkentzündung im Rücken nun ganz verschwunden ist. Stress ist wohl immer noch ein Risikofaktor für meinen Körper und daher hatte ich im Herbst einen schweren Rückschlag erlitten. Das ist die schlechte Nachricht.

Die Rückenschmerzen waren teilweise so stark, dass ich mich kaum bewegen konnte und der Gang zum Orthopäden hatte leider alles noch verschlimmert. Statt meine Schmerzen durch eine gezielte Spritze zu verringern, hatte er den Ischias Nerv getroffen und ich konnte einige Stunden meine Beine nicht mehr bewegen. Auf einem Rollstuhl wurde ich in ein Nebenzimmer geschoben und dort stundenlang alleine liegen gelassen. Einmal und nie wieder.

Wieder in deRollstuhln Händen meiner vertrauten Gastroenterologen erhielt ich sofort die Überweisung zu einem Neurologen. Zum einen um einen Bandscheiben Vorfall abzuklären, zum anderen um sicherzustellen, dass der Orthopäde keinen dauerhaften Schaden angerichtet hatte. Der Neurologe konnte grundsätzlich Entwarnung geben, eine Bandscheibenvorfall würde nicht vorliegen. Er verschrieb mir für eine Woche das Opioid Tramadol in Kombination mit Novalgin. Schmerzmitteldröhnung pur, mehr allerdings auch nicht.

Zurück bei meiner Gastroenterologin wurde mir eine Cortison Stoß Therapie verordnet. Das Cortison brachte leichte Besserung, allerdings mit der befürchteten Nebenwirkung – dem Mondgesicht. Es ging mir nun also endlich etwas besser, ein langer Spaziergang war allerdings immer noch eine große schmerzhafte Herausforderung. Außerdem hatte sich mein Becken in eine Schonhaltung geschoben und das Humpeln war zur Gewohnheit geworden.

Erst die Kombination aus pflanzlichen Arzneimitteln, monatelanger Physiotherapie, Massagen und der einfühlsamen Behandlung eines Heilpraktikers haben mich endlich in einen schmerzfreien Zustand versetzt. Alle meine Tipps habe ich in dem Beitrag „Natürliche Hilfe bei Gelenkschmerzen“ für euch gesammelt. Nach über einem halben Jahr kann ich mich endlich wieder uneingeschränkt bewegen und habe mir das eifrige Ziel gesetzt 3 mal die Woche Sport zu machen.

Wie so oft man etwas Selbstverständliches erst dann zu schätzen, wenn man es verloren hat. Wenn ich mich früher also bei schlechtem Wetter lieber in meinem kuscheligen Sofa verkrochen habe als vor die Tür zu gehen, laufe ich heute tanzend durch den Regen.

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