Nach mehrmaliger Beurlaubung vom Studium und zahlreichen Krankenhausaufenthalten, kann ich dank Stoma wieder ein fast normales Leben führen. Ich habe endlich wieder die Kraft und Ausdauer Sport zu machen, verbringe ausgelassene Abende mit meinen Freunden und führe eine sehr glückliche Beziehung.
Stressfaktor undichte Stomaversorgung
Leider war die Versorgung meines Stomas in den ersten Monaten nach der Operation alles andere als einfach. Durch die lange medikamentöse Therapie ist meine Haut sehr sensibel geworden, reagierte auf alle Materialien mit Juckreiz und löste innerhalb von kürzester Zeit die Versorgung ab.
Mittlerweile konnte sich meine Haut etwas erholen und ist etwas weniger empfindlich geworden, daher würde ich vielleicht auch eine andere Versorgung vertragen.
Zum damaligen Zeitpunkt war allerdings jede Bewegung außer Haus ein Stressfaktor, da ich nie wusste, ob die Versorgung wirklich hält. Gerade am Anfang einer neuen Beziehung nicht gerade das, was man sich unter “neuer Lebensqualität” vorstellt…
Die Stomatherapeutin…
Meine damalige Publicare Stomatherapeutin war dabei leider auch keine große Hilfe… im Gegenteil. Offensichtlich genervt von meinen ständigen Versorgungsproblemen und dem entsprechenden Mehraufwand fing sie an die Schuld bei mir zu suchen.
Anstatt den erhöhten Bedarf an Stomaartikeln bei meiner Krankenkasse zu begründen, erklärte sie mir, dass wir jetzt mit Testbeuteln auskommen müssen. “Wir” bedeutete in diesem Fall natürlich “ich”.
Sensura Mio – Der Wendepunkt
Erst eine liebe Stomatherapeutin aus dem Krankenhaus schaffte es all meine Probleme in einem Moment zu lösen. Sie empfahl mir eine 2-teilige Versorgung namens Sensura Mio.
Im Gegensatz zu den hautfarbenen Beutel, die ich bisher gesehen hatte, waren die Beutel silbrig glänzend und wirkten daher nicht so streng medizinisch. Ich hatte mich schon die ganze Zeit gefragt, warum eine Stomaversorgung immer hautfarben sein sollte, mit bunten Farben würde das ganze doch etwas freundlicher wirken.
Mit etwas positivem Denken und einer schönen schwarzen Spitzenbandage wirkte die neue Versorgung jedenfalls fast schon wie ein schickes, silbernes Accessoire, das man gern um den Bauch trägt.
Was die Publicare Dame also in mehreren Monaten nicht geschafft hatte, erreichte die Krankenpflegerin an einem Beratungstermin. Ich konnte mich endlich frei bewegen und das Verliebtsein in vollen Zügen genießen.
Mit Stoma schwimmen gehen?
Seitdem habe ich Haftungsprobleme, wenn überhaupt nur während der Cortisontherapie. Da ich das Cortison meist als hochdosierte, schnell ausschleichende Stoßtherapie verordnet bekomme, reagiert die Haut in den ersten Tagen meist recht sensibel.
Ansonsten hält die Kombination Sensura Mio mit Ringen bei mir sogar eine ganze Woche, das heißt ich muss morgens nach dem Duschen nur die Beutel wechseln. Beim Schwimmen muss ich die Versorgung übrigens nicht jedes mal wechseln, mit einem Klebestreifen wird einfach der Luftfilter des Beutels abgeklebt. Unter einem hübschen Tankini oder einem Bikini mit Bandage kann man den Beutel auch ganz einfach verschwinden lassen.
Einziger Kritikpunkt
Der einzige Haken an der ansich perfekten Versorgung ist die Größe der Basisplatten. Weil ich recht schlank bin, fühlen sich die kleineren 35mm Platten am angenehmsten an. Leider sind diese Platten eigentlich für einen maximalen Stomadurchmesser von 20mm gedacht, weswegen ich jede einzelne Platte über den weichen Rand hinaus auf 25mm zuschneiden muss.
Vom meiner damaligen Publicare Stomaberaterin habe ich mich übrigens mittlerweile getrennt. Nachdem die Kommunikation immer schwieriger und die ganze Situation persönlich sehr belastend wurde, konnte ich erreichen, dass mir Publicare eine neue, sehr liebe Betreuerin zuteilte.