Und sie werden immer weniger… Haarausfall: Das hat mir geholfen!

Haare

Jeden Tag mehr Haare in der Bürste, der Dusche, auf dem Kopfkissen… einmal sanft durch die Haare streifen und sie fallen einfach zu Boden. Wahrscheinlich kennen viele von euch dieses Problem, denn Haarausfall ist sehr häufig bei chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa. Hier zeige ich euch was die Auslöser sein können und wie ihr dem Ganzen positiv entgegen wirken könnt:

Therapie Nebenwirkung

Leider können grundsätzlich alle Medikamente Nebenwirkungen verursachen. Ob und wie stark Nebenwirkungen auftreten, hängt dabei unter anderem von der persönlichen Verträglichkeit ab.

haareDas persönliche Schreckgespenst in meiner Therapiegeschichte ist Azathioprin  (das muss bei euch jedoch keinesfalls auch so sein!). Die erhoffte Wirkung sollte nach etwa 3 Monaten einsetzen. Doch leider ging es mir auch nach über einem halben Jahr kaum besser, den immer schlimmer werdenden Haarausfall konnte ich jedoch eindeutig auf die Azathioprin Therapie zurückführen.

Aufgrund des starken Haarausfalls und Alternativen wie Remicade, Humira und Entyvio wurde die Azathioprin Therapie schließlich abgesetzt. Aktuell befinde ich mich dank Stoma auch ohne Medikamentation in einem stabilen Zustand.

Wichtig:

Oft treten die Nebenwirkungen erst einige Monate nach einer neuen Therapie auf, daher solltet ihr euch gerade zu Beginn regelmäßig Notizen machen. Dafür könnt ihr entweder die CED-App oder ein kleines Notizbuch verwenden, das ihr zum Beispiel immer neben eurem Bett liegen habt. So könnt ihr gleich morgens oder abends vor dem Schlafengehen kurz das Wichtigste notieren.

Gerade wenn man mehrere Medikamente gleichzeitig einnimmt, verliert man leicht den Überblick und kann nicht mehr nachvollziehen, wann die Probleme angefangen haben. Oft ist man dabei jedoch selbst der beste Detektiv.

Haarausfall und Hautprobleme werden leider von vielen Ärzten nicht ernst genommen. Zum einen weil wohl die Behandlung der Darmentzündung im Vordergrund steht, oder die Ärzte selbst keine Lösung wissen.

Übersäuerung des Körpers

Grundsätzlich übersäuert meines Wissens leider medikamentöse Therapie (vor allem in Kombination mit einer ungesunden Ernährung) den Körper. Natürlich muss man dies in Kauf nehmen, wenn sich der Allgemeinzustand durch die Therapie bessert. Daher möchte ich eure Therapie auch keinesfalls in Frage stellen.

Allerdings muss unser KTablettenörper die dabei entstehenden Säuren wieder neutralisieren, denn unser Blut muss immer basisch sein, d.h. einen pH-Wert zwischen 7,3 und 7,5 besitzen. Diese Neutralisierung ist nur möglich, indem der Körper unsere Mineralstoffvorräte „plündert“, also u.a. unseren Haaren entzieht.

Basenpulver gegen Übersäuerung & Haarausfall

Eine mögliche Folge: Haarausfall. Eine basische Ernährung und möglicherweise auch der Einsatz eines Basenpulvers* können den Neutralisierungsvorgang unterstützen und somit auch den Haarausfall lindern. Einfach abends kurz vor dem Schlafengehen einen gehäuften Teelöffel in einem Wasserglas auflösen.

Mineralstoffmangel

Eisen

Eisen ist das am häufigsten vorkommende Spurenelement in unserem Körper. Der durchschnittliche Eisenbedarf beträgt bei Frauen etwa 15 mg und Männer etwa 10 mg Eisen pro Tag. Bei einer chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa mit regelmäßigen Darmblutungen ist dieser Bedarf jedoch weitaus höher. Eisenmangel ist daher eine häufige Beleiterscheinung von chronischen Darmerkankungen.

Messung im Blut

Der der Eisengehalt im Blut starken Schwankungen unterworfen ist, wird meist der Feritin Wert, d.h. der Langzeitspeicher, zu Rate gezogen. Wenn der Feritin Wert nicht sowieso bereits bei der regelmäßigen Blutuntersuchung kontrolliert wird, könnt ihr euren Arzt auch gezielt darauf hinweisen. 

Wie sich der Eisenmangel bei mir auswirkte

Zu Beginn meiner Erkrankung war ich Vegetarierin, meinen Eisenbedarf konnte ich sehr einfach durch eine gesunde Ernährung decken. Als es mir jedoch aufgrund der Schwere der Morbus Crohn Erkrankung immer schlechter ging, war ich irgendwann zu schwach um ausgewogen zu kochen.

Da leider auch die Auswahl im Krankenhaus zu wünschen übrig lässt, litt ich unter einem immer stärkeren Eisenmangel. Der Eisenmangel verschlechterte meinen Allgemeinzustand noch zusätzlich, sodass ich schließlich dauerhaft müde war und immer schwächer wurde. Dieser Mangel konnte bei mir nur noch durch regelmäßige Ferinject Infusionen ausgeglichen werden.

zitrone

Eisenhaltige Lebensmittel

Eisenpräperate bzw. Infusionen sind natürlich nicht die Mittel erster Wahl. Je nachdem wie stark der Mangel ausgeprägt ist, sollte der Eisenbedarf nach Möglichkeit über die Nahrung ausgeglichen werden.

Eisenhaltige Lebensmittel sind dabei neben Fleisch auch Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen, grünes Gemüse, Weizenkleie, Leinsamen, Kürbiskerne und Pistazien.

Vitamin C in Form eines Glas Wassers mit Zitrone unterstützt bei pflanzlichen Lebensmittel die Aufnahme von Eisen. Bitte dabei aber auf die individuelle Verträglichkeit achten, gerade Hülsenfrüchte können zu Blähungen führen.

Eisenaufnahme im Körper

Ob ihr genug Eisen über die Nahrung aufnehmen könnt, hängt natürlich unter anderem damit zusammen, ob ihr euch gerade im akuten Schub oder in Remission befindet. Gerade bei langanhaltenden Durchfällen ist die Nährstoffausnahme jedoch deutlich beeinträchtigt, sodass Eiseninfusionen oft die Rettung sind.

Zink

Auch Zinkmangel ist ein häufiges Problem bei chronischen Darmerkrankungen. Zink ist das am zweithäufigsten vorkommende Spurenelement in unserem Körper, und ist vor allem wichtig für unser Immunsystem, Haut und Haare.

Symptome bei Zinkmangel

Ein Zinkmangel ist daher oft die Ursache von langanhaltendem Haarausfall. Weitere Symptome eines Zinkmangels können außerdem auch Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, trockene Haut, rissige Nägel und depressive Verstimmungen sein.

Wie viel Zink brauche ich?

Der tägliche Bedarf liegt bei gesunden Menschen bei 7 mg bis 10 mg Zink. Ein entzündeter Darm kann Nährstoffe jedoch schlechter aufnehmen, daher ist dieser Bedarf meist etwas höher. Ein Bluttest kann einen Mangel ganz einfach anzeigen, meistens muss man beim Arzt aber ganz direkt darauf hinweisen, dass der Zink-Wert getestet werden sollte.

KäseplatteZinkhaltige Lebensmittel

Lebensmittel mit hohem Zinkgehalt sind unter anderem Nüsse, Käse (z.b. Emmentaler und Gouda – auf Lactoseverträglichkeit achten!), Haferflocken, Linsen, sowie Fisch und Fleisch.

Wann Zinktabletten sinnvoll sind

Spätestens wenn im Bluttest ein Mangel an Zink nachgewiesen wurde, wird euer Arzt euch die Einnahme von Zinktabletten* empfehlen. Leider wird das nicht von den Krankenkassen übernommen. Ich habe allerdings vorsorglich immer welche zu Hause, weil sie als Nebeneffekt auch bei den ersten Erkältungssymptomen das Immunsystem stärken.

Biotin

Biotin ist ein wasserlösliches B-Komplex-Vitamin und auch unter dem Namen Vitamin H bekannt. Wichtig ist es vor allem für eine gesunde Haut und die Förderung des Haarwachstums. Biotin fördert ganz aktiv das Entstehen von Blutzellen, Nervengewebe und Haarwurzeln.

Täglicher Bedarf an Biotin

Der tägliche Bedarf beträgt bei gesunden Erwachsenen 30-60 µg Biotin pro Tag. Leider muss hier ein Bluttest wohl privat bezahlt werden. Aber da unser Körper überschüssiges Biotin einfach über die Nieren ausstößt, kann dieses Vitamin auch nicht überdosiert werden.

Biotinhaltige Lebensmittel

Einen hohen Biotingehalt haben Leber, Sojabohnen und Eigelb. Aber Achtung: Nur das Eigelb ist biotinhaltig, rohes Eiweiß hemmt sogar die Aufnahme. Daher Eier auf mindestens 100 Grad erhitzen, damit der Biotin-Hemmstoff im Eiweiß zerstört werden kann. Weit weniger Biotin befindet sich in Pilzen, Hülsenfrüchten, Nüssen, Getreide, Avocado und Spinat.

Biotintabletten

Da über die Nahrung oft zu wenig von dem wichtigen Vitamin aufgenommen werden kann, könnt ihr mit eurem Arzt auch die Einnahme von Biotintabletten besprechen, was leider ebenfalls nicht von der Kasse übernommen wird. Aber da man Biotin nicht überdosieren kann, spricht zumindest nichts dagegen selbst zu probieren ob es hilft.

Weitere mögliche Mineralstoffmangel Quellen sind Vitamin B12 und Vitamin A.

Fazit

Da ich vor kurzem wieder starken Haarausfall beobachten konnte, habe ich mich wieder einer ausführlichen Blutuntersuchung unterzogen. Ich ernähre mich sehr bewusst und möglichst basisch, mein pH-Wert befindet sich im Normalbereich.

Blondes Mädchen mit HutAllerdings wurde ein deutlicher Eisenmangel festgestellt. Nachdem der Eisenmangel durch Ferinject Infusionen ausgeglichen werden konnte, besserte sich der Haarausfall etwas.

Meine Gastroenterologin machte mich daraufhin noch auf einen möglichen Zinkmangel aufmerksam. Seitdem achte ich nun seit einigen Wochen auch vermehrt auf die Zufuhr von Zink und unterstütze meinen Körper vorübergehend mit Zinkpräperaten.

Meine Ärztin hat mir außerdem die Haut-Haare-Nägel Tabletten von Pure empfohlen, die zwar nicht ganz günstig sind, aber alle Vitamine bereits in der richtigen Zusammenstellung enthalten. Ich merke hier bereits nach 1-2 Wochen eine Besserung. Natürlich hängt das aber auch von der Ursache des Haarausfalls ab, deswegen empfehle ich euch auf jeden Fall einen umfassenden Bluttest.

Update 14.08.2016

Einige Monate später sind meine Haare wieder so glänzend und kräftig wie vor der Erkrankung. Ich achte nach wie vor bewusst auf meine Ernährung, bei der letzten Blutuntersuchung waren alle Werte im Normbereich und das spiegelt sich auch in meinen Haaren wieder.

Vor zwei Wochen habe ich außerdem von meinem alten Haarshampoo zu einem recht günstigen Naturprodukt für feines Haar ohne chemische Zusätze gewechselt.

Zink nehme ich immer noch gelegentlich ein, da ich mich eher fleischarm ernähre und es daher hin und wieder ganz sinnvoll finde. Außerdem stärkt es zusätzlich mein Immunsystem, was sicherlich auch einen positiven Beitrag dazu geleistet hat, dass ich seit über einem Jahr Erkältungsfrei bin.

Ich hoffe ich konnte euch etwas Mut machen und drücke euch die Daumen, dass ihr mit meinem kleinen Tipps auch bald wieder glücklich eure Haare im Spiegel bewundern könnt!

[1] Harrison, S. & Bergfield, W. ( 2009 ): Diffuse hair loss: Its triggers and management. Clevland Clinic: Journal of Medicine.

12 Kommentare

  1. Danke für den Artikel.. mir geht es ähnlich. Seit einem starken Schub, Kortison und Humira (büschelweise Haare verloren), hat sich mein Haarausfall auf eine volle Bürste täglich eingependelt. Humira wurde gestoppt. Aber jetzt weiß ich auch nicht mehr weiter… werde die o.g. Werte kontrollieren lassen.

    • Hallo liebe Elli,

      das tut mir wirklich leid, ich erinnere mich noch sehr gut daran wie schrecklich dieses Gefühl ist. Aber ich bin mir sicher, dass es deinen Haaren auch bald besser geht! Unter Cortison habe ich mittlerweile keinen Haarausfall mehr, aber ich nehme in regelmäßigen Abständen immer wieder Haut&Haar Vitamintabletten. Lass aber am besten vorher wirklich die Blutwerte kontrollieren. Ich drück dir die Daumen, dass es bald besser wird!

      Ganz liebe Grüße
      Bauchblubbern

  2. Vielen Dank für den Artikel,
    ich bekomme Remicade, arbeite in der Hotellerie und habe mir jetzt deswegen eine Perücke bestellt, bis es besser wird. In Zukunft, werden mir die vielen Mängell direkt ins Blut gespritzt.

    • Hallo Franzi,

      tut mir leid, dass es bei dir auch so schlimm ist mit dem Haarausfall :/ Ich habe damals auch über eine Perücke nachgedacht, das wird in schweren Fällen von der Krankenkasse übernommen, oder? Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass es bald bergauf geht und dir die Mineralstoffe helfen!

      Ganz liebe Grüße
      bauchblubbern

  3. Ich habe seit Mai starken Haarausfall. Habe es auch mit Eisentabletten und Haar-Tabletten versucht. Eisen hat nichts genutzt, die anderen habe ich fast 1 Monat genommen. Vermutlich war das zu kurz, aber nachdem Remicade nicht mehr wirkt und die Darmentzündung immer schlimmer wurde, musste ich auf den Darm schauen.
    Wie lange dauert es denn bis Remicade aus dem Körper ist und die Haare aufhören zum Ausfallen?
    Bin schon am Überlegen wegen Haarteilen, falls das überhaupt möglich wäre.

  4. Ich habe seit März Haarausfall. Sie gingen mir büschelweise aus. Mein Internist hat sofort gesagt, das es vom Humira kommt. Ich war wirklich geschockt. Schnell hab ich dann links alle Haare verloren und rechts eine kahle Stelle. Seitdem hab ich ständig alle Blutwerte kontrollieren lassen, alles okay. Hab sofort mit Priorin angefangen. Dann spezielle Vitamine für den Darm. Biotin nehme ich schon seit 2 Jahren (weil ich auch durch Humira kaputte Fingernägel bekam, dass mir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war). Ich nehme jetzt ein Haarvitamin. Diverse Hausmittel gegen Haarausfall, wie Aloe vera, Ayurvedisches Kräuteröl, mildes Veganes Schampoo. Der Haarausfall hat sich gebessert, aber sie gehen immer noch aus. Vorallem nach dem Haare waschen. Nicht mehr soviel wie am Anfang, da waren es 400-500 Haare pro Bürste, jetzt sind es immer unter 70ig. Seit 2 Monaten wachsen sie stellenweise nach, aber noch längst nicht alle. Ich frag mich wie lange der Spuk noch andauert? Laut Internist soll es nach 6 Monaten aufhören. Es ist wirklich belastend, mir gelingt es nicht immer entspannt dabei zu bleiben. Da die 6 Monate ja schon vorbei sind.

  5. Hallo Bauchblubbern,
    vielen Dank für deinen Artikel und deine geteilten Erfahrungen. Dein Artikel liegt ja nun bereits einige Jahre zurück, ich bin aber jetzt erst darüber gestolpert (habe selbst auch „erst“ seit 2 Jahren mit meiner CU zu kämpfen).
    Ich bin verzweifelt auf der Suche nach Leuten, mit denen ich mich zu dem Thema Haarausfall austauschen kann, da ich so viele Fragen habe, die mir keiner beantworten kann außer Personen, die es selbst erleben / erlebt haben. Im DCCV Forum habe ich dazu auch bereits einen ausgiebigen Post verfasst, leider ohne Rückmeldung.
    Ich nehme seit Juni 2019 Azathioprin und Mesalazin. Da ich genau wie du das Aza für den Übeltäter gehalten habe, habe ich es nach Rücksprache mit meinem Arzt im Juli 2020 abgesetzt und dafür die Mesalazin Klysmen als Zusatz erhalten, um einen aufkeimenden Schub zu kontrollieren.
    Nun sind seitdem aber fat 5 Monate vergangen und es stellt sich keine Besserung ein. Die Haare fallen nach wie vor weiter aus…
    Inzwischen habe ich gelesen, dass das Mesalazin auch der Versursacher sein kann, aber ich kann ja nicht einfach alle Medikamente absetzen. Alle Ärzte bei denen ich bisher waren nehmen das Problem nicht ernst (wie du selbst schon treffend beschrieben hast).
    Meine größte Angst ist, dass die ausfallenden Haare nicht wiederkommen und ich sozusagen gegen die Zeit arbeite um die Ursache zu finden, bevor es zu spät ist…

    Meine Fragen an dich und jeden der dies evtl. liest und aus seiner Erfahrung beantworten kann:
    – Wie lange dauerte es bei dir, bis nach dem Absetzen des Azas die Haare nicht mehr (bzw. merklich weniger) ausgefallen sind? Ich muss ja versuchen zu erkennen, ob das Aza doch nicht der Auslöser ist oder ob ich noch länger warten muss, um das zu verifizieren.
    – Sind bei dir die Haare, die du verloren hast alle (also soweit man das für sich fühlen kann, zählen wird da ja nichts 😉 )nachgewachsen?

    Vielen lieben Dank für eine Antwort, falls du das hier liest.

    • Hallo Janni,

      ich kann sehr gut nachfühlen wie alleine gelassen du dich gerade fühlen musst. Deswegen wollte ich dir auch sofort antworten und hoffe dich mit meinen Erfahrungen ein wenig beruhigen zu können.

      Der sehr belastende Haarausfall ist bei mir mittlerweile bereits einige Jahre her und seitdem haben sich meine Haare auch komplett erholt, das heißt es sind auch die ausgefallenen Haare wieder nachgewachsen. Soweit ich mich erinnern kann hat es einige Monate gedauert, bis meine Haare nach Absetzen der Therapie nicht mehr ausgefallen sind. Ich bin der Meinung, dass die Ursache für meinen starken Haarausfall zum einen medikamentös bedingt war und zum anderen aber auch auf einen Vitamin- und Mineralstoffmangel zurückzuführen ist. Durch die andauernde Darmentzündung war mein Körper einfach nicht mehr in der Lage die Nahrung richtig zu verwerten, obwohl ich mich gerade in dieser Zeit sehr bewusst gesund ernährt habe.

      Leider werden in den meisten Blutuntersuchungen nicht alle Werte abgenommen, die für einen Haarausfall verantwortlich sein können. Ich würde dir daher dazu raten ein speziell auf „Haar-Vitamine“ abgestimmtes Kombipräperat einzunehmen, das du am besten vorher mit dem Arzt besprichst. Meine Ärztin hat mir damals die im Artikel erwähnten Haut-Haare-Nägel Tabletten von Pure empfohlen. Wenn du nach ca. 1-2 Monaten noch keine Besserung merkst, würde ich die Ursache an anderer Stelle suchen und mit deinem Arzt ggf. eine andere Therapie besprechen.

      Falls du das Gefühl hast, dass dein Arzt generell nicht auf deine Bedürfnisse und Ängste eingeht, ist es auch immer eine Möglichkeit sich eine zweite Meinung einzuholen oder die Praxis zu wechseln. Das war für mich eine der wichtigsten Entscheidungen. Ganz allgemein hat es mir außerdem geholfen, mir über die Jahre hinweg mehrere „Säulen“ aufzubauen, die mich unterstützen und die zusammen dazu beigetragen haben, dass es mir jetzt sehr gut geht. Für mich persönlich ist das zum einen natürlich die passende Therapie (in meinem Fall Stelara), ein vertrauensvolles und professionelles Arzt-Patientverhältnis, ein gesundes Stressmangagement, Yoga, Akupunktur, Osteopathie, die passende Ernährung und ein unterstützendes soziales Umfeld.

      Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass es dir bald besser geht und würde mich sehr freuen, wenn du mich auf dem Laufenden hältst.

      Ganz liebe Grüße
      Bauchblubbern

      • Vielen Dank für deine rasche Antwort und es freut mich, dass es du einen guten Zustand erreicht (hoffentlich auch in Bezug auf dein allgemeinen Zustand mit MC) und vor allem eine gute Methodik entwickelt hast, um dir selbst soweit möglich zu helfen.
        In der Tat beruhigt mich dein Erlebnis schon etwas. Klar reagiert auch jeder Körper anders auf Krankheit, Medikamente und Verläufe, aber schön zu hören, dass die Hoffnung hier nicht verloren ist und ich mich lieber im Detail der Ursachenfindung widme anstatt etwas zu überstürzen und zu riskieren wieder im Krankenhaus zu landen.

        Bzgl. der Blutwerte werde ich meinen Hausarzt am Freitag direkt drauf ansprechen, dass hier noch einmal alles geprüft wird (zur Not mit Zuzahlung meinerseits).

        Meine Schwester hatte mir „silicea Gel Kapseln“ von hübner empfohlen, die ich jetzt nach Rücksprache mit meinem Gastroenterologen einnehme. Dazu nehme ich schon länger Minoxidil und habe mir zusätzlich noch Silicea LM 36 Tropfen bestellt, als Versuch noch etwas mit Naturheilkunde mitzuhelfen. Ich hatte erst Angst hier ggf. überzudosieren, aber es wurde mir auch gesagt, dass bei solchen Präparaten an sich nicht viel passieren kann. Rein was rein geht. 😉

        Ängste und Stress sind ein großes Thema bei mir und sehr wahrscheinlich die Hauptursache für viele meiner Schübe. Ich kann da inzwischen die Uhr nach stellen, dass es mir schlechter geht je mehr Stress oder Angst ich habe.
        Leider konditioniert man sich selbst dann schon in diese Richtung, da man ja weiß „oh nein jetzt passiert wieder was“. Ich bekam z.B. direkt nach dem Absetzen des Aza einen Schub, was laut meinem Arzt eigentlich garnicht hätte passieren können, da sich der Wirkstoff nur sehr schleppend über Wochen bis Monate abbaut und nicht innerhalb von wenigen Tagen. Da hat die bloße Angst mir wohl einen Streich gespielt.

        Deine Tipps werde ich mir auf jeden Fall anschauen!

        Ich finde es super, dass du dir die Mühe machst und mit deiner Seite Informationen teilst und somit anderen Betroffnenen etwas hilfst denn ich kann aus meiner bisherigen Erfahrung nur sagen: es ist fürchtelich, wenn man durchgehend im Ungewissen stochert und ständig hört „weiß man nicht“, „ist bei jedem anders“, „Ursache unbekannt“ etc.

        • Das Problem kenne ich bei mir selbst nur zu gut, gerade deswegen finde ich einen positiven Ausgleich auch so wichtig. Aber Stressmanagement ist trotz allem für mich auch immer noch die größte Herausforderung 😉 Es freut mich auf jeden Fall sehr, dass dir mein Blog geholfen hat, der Austausch unteinander ist einfach wichtig. Bei dir geht es bestimmt auch bald bergauf, ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute!

  6. Hey, erstmal danke für deinen Artikel!
    Ich habe selbst Morbus Crohn und ähnliche Erfahrungen gemacht..
    Deshalb möchte ich gerne teilen, dass Kombucha auch ein super natürliches Nahrungsergänzungsmittel darstellt und mir sehr hilft. Vor allem kostet es nichts 😉

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